Solar-Rollläden: Lohnt sich die Investition?

Aktualisiert: Dezember 2025 | Lesezeit: 6 Minuten | Von RolloMax Wien

Wie funktionieren Solar-Rollläden?

Ein Solar-Rollladen hat ein kleines Solarpanel (ca. 10x15cm) im oder am Rollladenkasten. Das Panel lädt einen integrierten Akku, der den Motor antreibt.

Technische Daten:

• Solarpanel: ca. 2-4 Watt
• Akku: Lithium-Ionen oder NiMH, ca. 2-4 Ah
• Kapazität: 50-200 Zyklen (hoch/runter) pro Ladung
• Ladezeit bei Sonne: wenige Stunden
• Ladezeit bei Bewölkung: funktioniert auch, dauert länger

Steuerung:

• Handsender (Funk)
• Wandschalter (Funk, kein Kabel)
• Timer-Funktion möglich
• Smart-Home-Integration bei Premium-Modellen

Vorteile von Solar-Rollläden

1. Keine Elektrikerkosten

Bei kabelgebundenen Motoren muss ein Elektriker Leitungen verlegen. Kosten: 50-100€ pro Fenster. Bei 5 Fenstern sind das 250-500€ extra. Solar-Rollläden brauchen das nicht.

2. Keine Schlitze in der Wand

Im Altbau will niemand Wände aufstemmen. Solar-Rollläden werden außen montiert, ohne jeden Eingriff in die Bausubstanz.

3. Funktioniert bei Stromausfall

Bei einem Stromausfall funktionieren kabelgebundene Rollläden nicht (außer mit Nothandkurbel). Solar-Rollläden haben ihren eigenen Akku – unabhängig vom Stromnetz.

4. Schnelle, saubere Montage

Montage dauert ca. 1-1,5 Stunden pro Fenster. Kein Koordinieren mit Elektriker, kein Schmutz durch Stemmen.

5. Flexibel bei Umzug

Theoretisch können Solar-Rollläden demontiert und mitgenommen werden – bei kabelgebundenen bleibt die Elektrik in der Wand.

Nachteile ehrlich betrachtet

1. Höherer Anschaffungspreis

Ca. 150-200€ mehr pro Fenster als kabelgebundene Motoren. Bei 5 Fenstern: 750-1.000€ Mehrkosten – die sich aber durch gesparte Elektrikerkosten meist ausgleichen.

2. Akku muss irgendwann getauscht werden

Nach 10-15 Jahren lässt die Akkukapazität nach. Tauschkosten: ca. 50-100€ pro Fenster. Das ist ein Wartungsaufwand, den kabelgebundene Systeme nicht haben.

3. Bei extremer Dunkelheit theoretisch Probleme

In einem skandinavischen Winter mit wochenlanger Dunkelheit könnte der Akku leer werden. In Österreich ist das kein realistisches Szenario – selbst bei Schlechtwetter lädt das Panel genug.

4. Nicht für alle Einbausituationen

Das Solarpanel braucht Licht. Bei stark verschatteten Nordfenstern unter Balkonen kann die Ladung langsamer sein. In der Praxis funktioniert es aber fast immer.

Kostenvergleich: Solar vs. Kabelgebunden

Beispiel: 5 Fenster nachrüsten (Altbau ohne Elektrik am Fenster)

Option A: Kabelgebundene Motoren

• 5x Motor: 5 × 100€ = 500€
• Elektrikerkosten: ca. 400€
• Gesamt: 900€

Option B: Solar-Motoren

• 5x Solar-Motor: 5 × 250€ = 1.250€
• Elektrikerkosten: 0€
• Gesamt: 1.250€

Differenz: 350€ – dafür erhalten Sie ein komplett autarkes System ohne Elektrikertermin.

Wenn Elektrik vorhanden (Neubau oder nach Sanierung):

Dann sind kabelgebundene Motoren günstiger, weil keine Elektrikerkosten anfallen. Hier lohnt sich Solar nur, wenn Stromausfall-Sicherheit wichtig ist.

Wann Solar, wann kabelgebunden?

Solar-Rollläden empfohlen bei:

• Altbau-Nachrüstung ohne Elektrik am Fenster
• Wenn Wände nicht aufgestemmt werden sollen
• Mietwohnungen (weniger Eingriff, ggf. mitnehmbar)
• Wenn Stromausfall-Sicherheit wichtig ist
• Schwer erreichbare Fenster (Dach, hohe Räume)

Kabelgebundene Motoren empfohlen bei:

• Neubau (Elektrik wird sowieso verlegt)
• Nach Komplettsanierung mit neuer Elektrik
• Wenn Elektrik am Fenster bereits vorhanden ist
• Bei sehr vielen Fenstern (Kostenersparnis summiert sich)

Qualitätsmerkmale bei Solar-Rollläden

Worauf Sie achten sollten:

• Marken-Motor: Somfy, Becker, Elero – keine No-Name-Produkte
• Akku-Technologie: Lithium-Ionen ist langlebiger als NiMH
• Garantie: Mindestens 5 Jahre auf Motor und Akku
• Panel-Position: Flexibel positionierbar für optimale Ausrichtung
• Kapazität: Mindestens 100 Zyklen pro Ladung